Editorial for HiResAudio

It takes a strong personality to make jazz miles from the mainstream. Yelena Eckemoff is such a personality. Ten albums released so far with, among other things, remarkably different jazz and now also the eleventh album, a Jazz album, I am a Stranger in This World testify to an extremely idiosyncratic way of making music. The new album is part of a long-term project inspired by biblical psalms, whose settings are a matter of the heart for pianist and composer Yelena Eckemoff. “I’m a melodist, but the melodies that emerge from the words of the Psalms are, in my opinion, the best melodies I create,” she says. The pieces on the album are purely instrumental interpretations of psalms, and each piece is labeled with a line from the corresponding Bible verse, so listeners can gain a deeper enlightenment from linking the music to the psalm, if they so choose. The music on I Am a Stranger in This World, however, allows one to enjoy such religious insight. Yelena Eckemoff is not an evangelist, but her work with the Psalms contains, in her view, an important message for the world: “There is a higher power. Even the people who don’t believe in God, but believe in government, society or humanity – well, government, society or humanity is the higher power. Something greater than themselves. My message is that people can overcome fears and insecurities and trust in a higher power.” This message is indeed exceedingly welcome in the current political and pandemic world situation.

The profound power conveyed to the listener by the sometimes fabulously luminous pieces gathered on the new album recorded during Pandemic 2020 is due not only to the tonally beautiful, strong compositions, but also to the respective interpretations of the pianist, who here for the first time on her jazz recordings makes Fender Rhodes sound as well as acoustic piano, and the highly motivated, creative team of fellow players. Last but not least, the album, mixed and mastered by Rich Breen, shines with its classy recording technique.

Ensemble bassist Drew Gress aptly sums up the qualities of I Am a Stranger in This World this way: Yelena follows her own muse and seems unaffected by current trends in the music scene. She is an organically grown original. The music she makes reflects her true spirit and is irresistible. She makes the music of her heart, which has deep meaning for her. Each of her projects illuminates a different facet of her work and gives me the opportunity to do what I do in a new way…. whether it’s underpinning contrapuntal design, cushioning lush organ pads with lush bass, or contributing half-baked chatterbox funk to a landscape of a very different character. She creates her own new worlds…. And as an improviser, you have a chance to learn from her.”

Original German:

Es braucht schon eine starke Persönlichkeit, um meilenweit vom Mainstream Jazz zu machen. Yelena Eckemoff ist so eine Persönlichkeit. Zehn bislang erschienene Alben mit unter anderem bemerkenswert andersartigem Jazz und nun auch das elfte Album I am a Stranger in This World zeugen von einer überaus eigenwilligen Weise Musik zu machen. Das neue Album ist Teil eines langfristig angelegten Projekts, das von biblischen Psalmen inspiriert ist, deren Vertonung der Pianistin und Komponistin Yelena Eckemoff eine Herzensangelegenheit sind. „Ich bin eine Melodikerin, aber die Melodien, die aus den Worten der Psalmen entstehen, sind meiner Meinung nach die besten Melodien, die ich kreiere”, sagt sie. Bei den Stücken auf dem Album handelt es sich um rein instrumentale Interpretationen von Psalmen und jedes Stück ist mit einer Zeile des zugehörigen Bibelverses bezeichnet, so dass der Hörer, sofern er das möchte, aus der Verknüpfung der Musik mit dem Psalm eine tiefere Erleuchtung gewinnen kann, sofern er das möchte. Die Musik auf I am a Stranger in This World lässt aber sich auch einen derartigen religiösen Erkenntnisgewinn genießen. Yelena Eckemoff ist keine Evangelistin, aber ihre Arbeit mit den Psalmen enthält aus Ihrer Sicht eine wichtige Botschaft für die Welt: „Es gibt eine höhere Macht”, sagt sie. “Selbst die Menschen, die nicht an Gott glauben, sondern an die Regierung, die Gesellschaft oder die Menschheit – nun, die Regierung, die Gesellschaft oder die Menschheit ist die höhere Macht. Etwas, das größer ist als sie selbst. Meine Botschaft ist, dass die Menschen Ängste und Unsicherheiten überwinden und auf eine höhere Macht vertrauen können.“ Diese Botschaft ist in der aktuellen politischen und pandemischen Weltlage in der Tat überaus willkommen.

Die tiefe Kraft, die die auf dem während der Pandemie 2020 aufgenommenen neuen Album versammelten, zum Teil märchenhaft leuchtenden Stücke dem Hörer vermitteln, ist nicht nur den klangschönen, starken Kompositionen geschuldet, sondern auch der jeweiligen Interpretation der Pianistin, die hier zum ersten Mal auf ihren Jazz-Aufnahmen neben dem akustischen Klavier auch Fender Rhodes zum Klingen bring, und dem hoch motivierten, kreativen Team an Mitspielern. Last but not least brilliert das den Konventionen kantig Neues entgegensetzende, von Rich Breen gemischte und gemasterte Album mit seiner eine klasse Aufnahmetechnik.

Der Bassist des Ensembles Drew Gress fasst die Qualitäten von I am a Stranger in This World treffend so zusammen: Yelena folgt ihrer eigenen Muse und scheint unbeeinflusst von aktuellen Trends in der Musikszene zu sein. Sie ist ein organisch gewachsenes Original. Die Musik, die sie macht, spiegelt ihre wahre Gesinnung wider und ist unwiderstehlich. Sie macht die Musik ihres Herzens, die für sie eine tiefe Bedeutung hat. Jedes ihrer Projekte beleuchtet eine andere Facette ihrer Arbeit und gibt mir die Möglichkeit, das, was ich tue, auf eine neue Art und Weise zu tun… sei es, kontrapunktisches Design zu untermauern, satte Orgelflächen mit üppigen Bässen abzufedern oder unausgegorenen Chatterbox-Funk zu einer Landschaft von ganz anderem Charakter beizusteuern. Sie erschafft ihre eigenen neuen Welten… und als Improvisator hat man die Chance, von ihr zu lernen.“