Wolfgang Giese for Musik an Sich

Composer and pianist Yelena Eckemoff originally from Moscow  – who has been living in the in North Carolina, USA since 1991 – released the double CD record “Better Than Gold And Silver” last year.

And in 2020 again comes another double CD of this very industrious musician. It is recorded with different musicians this time around and in a trio format, with piano, bass and two drums.

With fourteen pieces which describe the thoughts and characteristics of fourteen wild creatures, who dominate the night, this is another conceptual album. It is easy to figure out which songs show which creature. The record starts with a cicada and ends with the sea turtle.

Anyone who is familiar with the names Andersen, Christensen and Strønen will know what to expect here. Fine-tuned rhythms, a finely balanced and melodic bass sound, a lot of delicate restlessness of the most beautiful drums, images drawn with sounds, with plenty of space for the cinematic expression. The task of listener is to inspect the creatures in question and to find out whether the composer Eckemoff was able to show them properly. But how exactly does a bat or a fox sound? Let’s stay with the “Fox” — he’s swinging, with smooth paws, he’s jumping through the undergrowth, always in his element and in the search for prey.

The “Grizzly Bear”, on the other hand, is more forceful, as are the deep piano notes, the roaring bass and the brave drums arrangement. The rhythm of another song was slowed down in favor of a detailed representation of the slithering “Rattlesnake’s” movement, and the percussion accordingly melts there.

There is no difference between the two CDs, on CD2 the animals just continue to tear the music forward. If you can imagine a spiky “Hedgehog”, you will surely find that it is described correctly in the music, creeping through the undergrowth and equipped with certain cunning in accordance with the fairytales. Also the “Firefly” (CD 2, #5) is flickering and floating fast and easily through the night air. At the end of the second CD we finally can go to subtropical sea to watch the “Sea Turtle”. Again, its theme is full of gentle rhythm.

If you desire to focus on the individual creatures and experience how they realized in music you can do exactly that. Or you can simply be entertained and relaxed just enjoying the lyrical mood of this four-headed trio, to its perfect interplay between the classical piano, the smooth-styled bass and the rhythmic work of the two drummers. Open your hearts to enjoy delicate and noble elements of this music! As the matter of fact, this music has also a typical “ECM sound” and I am curious whether or when Manfred Eicher would desire to produce a record with Yelena Eckemoff.

Original German:

Die Doppel-CD ”Better Than Gold And Silver”, das war die letzte Veröffentlichung der aus Moskau stammenden und seit 1991 in den USA, in North Carolina lebenden Komponistin und Pianistin Yelena Eckemoff. Und nun schon wieder eine Doppel-CD der sehr fleißigen Musikerin, erneut in anderer Besetzung eingespielt, als Quartett, aber eher ist das ein Trio: Piano, Bass und Schlagzeug, das jedoch mit zwei Musikern besetzt ist.

Vierzehn Stücke, die entstanden sein sollen aus Gedanken über Charakteristika von vierzehn wilden, in der Finsternis lebenden Kreaturen, mithin ein weiteres Konzeptalbum mit musikalischen Eindrücken von Geschöpfen, die die Nacht beherrschen. Um welche es sich hier handelt, lässt sich leicht aus den jeweiligen Titeln der Songs herausfinden. Der Reigen startet mit einer Zikade und endet mit der Meeresschildkröte.

Wem die Namen Andersen, Christensen und Strønen geläufig sind, der wird wissen, was man hier erwarten kann. Fein ziselierte Rhythmen, ein fein austarierter und melodischer Bass-Sound, viel zarte Unruhe von schönster Gestalt, eine klanghafte Bildgebung mit ganz viel Raum für das Kopfkino. Und dann hat man ja nun auch noch die Aufgabe erhalten, sich den jeweiligen Kreaturen zu nähern und zu ergründen, ob die Komponistin Eckemoff das auch hat umsetzen können. Denn – wie klingen eine Fledermaus und ein Fuchs? Bleiben wir beim Fuchs – er swingt, mit geschmeidigen Pfoten hüpft der durch das Unterholz, immer auf der Hut und auf der flotten Suche nach Beute.

Der “Grizzly Bear“ schreitet dagegen behäbiger, dazu die tiefen Piano-Noten, der grummelnde Bass und das tapsige Schlagzeugarrangement. Auch die Klapperschlange (CD 1, #6) kann man sich schlängelnder Weise sicher gut vorstellen, der Rhythmus des Songs wurde hintenan gestellt zugunsten einer dahinfließender Darstellung der Bewegung der Schlange, dazu klappert entsprechend die Perkussion.

Einen Unterschied zwischen den beiden CDs gibt es nicht, auf CD zwei setzt sich der Reigen der Tiere einfach nur fort. Wenn man er vermag, sich einen stacheligen Igel vorzustellen, dann liegt man bei “Hedgehog“ sicher richtig, sich durch das Unterholz schleichend und gemäß der Märchenliteratur mit einer gewissen Schläue ausgestattet. Auch das Glühwürmchen (CD 2, #5) flimmert hell und schwebt flink und leicht durch die Nachtluft, und zum Schluss dürfen wir uns in tropische und subtropische Meeresgebiete begeben, um die Meeresschildkröte zu beobachten. Auch hier ist es gelungen, durch behäbige Rhythmusgestaltung das Thema umzusetzen.

So bleibt es einem belassen, sich entweder wirklich auf die einzelnen Geschöpfe zu konzentrieren und die musikalische Umsetzung mitzuerleben, sofern es denn gelungen ist, oder man genießt ganz einfach die lyrische Stimmung dieses vierköpfigen Trios, denn dieses perfekte Zusammenspiel zwischen dem klassisch geschulten Piano, dem geschmeidigen gestaltendenden Bass und den rhythmischen Tupfern der beiden Schlagwerker ist fürwahr ein unterhaltender und entspannender Hörgenuss, mit ganz filigranen und edlen Elementen! Eigentlich ist diese Musik auch ein typischer “ECM-Sound“, und ich bin gespannt, ob und ggf. wann Manfred Eicher einmal eine Platte mit Yelena Eckemoff produzieren wird.